Die VVN (Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes) Ortsgruppe Esslingen schreibt dazu:
Eugen Schönhaar wurde am 29. Oktober 1898 in Esslingen geboren. 1912 schloss er sich der Arbeiterjugendbewegung an. Während des Ersten Weltkrieges wurde er wegen Antikriegsäußerungen zu drei Monaten Haft verurteilt. Nach dem Krieg schloss er sich der KPD an. Von 1924 bis 1927 arbeitete er in der Internationalen Arbeiterhilfe, später im Zentralkomitee der KPD. Nach der Machtübertragung an die Faschisten Arbeit in der Illegalität.
Nach dem Verrat durch Alfred Kattner wurde Schönhaar zusammen mit anderen Genossen verhaftet und in der Nacht vom 1. auf den 2. Februar mit John Scheer, Rudolf Schwarz und Erich Steinfurth von der Gestapo angeblich auf der Flucht erschossen. Über diese Morde schrieb Erich Weinert sein bekanntes Gedicht „John Scheer und Genossen“.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Schönhaars sterbliche Überreste umgebettet und in der Gedenkstätte der Sozialisten auf dem Berliner Zentralfriedhof Friedrichsfelde beigesetzt.
John Schehr und Genossen
(Gedicht von Erich Weinert)
Es geht durch die Nacht. Die Nacht ist kalt.
Der Fahrer bremst. Sie halten im Wald.
Zehn Mann Geheime Staatspolizei.
Vier Kommunisten sitzen dabei,
John Schehr und Genossen.
Der Transportführer sagt: Kein Mensch zu sehn.
John Schehr fragt: Warum bleiben wir stehen?
Der Führer flüstert: Die Sache geht glatt!
Nun wissen sie, was es geschlagen hat,
John Schehr und Genossen.
Sie sehn, wie die ihre Pistolen ziehn.
John Schehr fragt: Nicht wahr, jetzt müssen wir fliehn?
Die Kerle lachen, na wird es bald?
Runter vom Wagen und rein in den Wald,
John Schehr und Genossen!