Kraftwerk Altbach/Deizisau: Umstieg auf die „BLUTKOHLE“ aus Kolumbien

Mit „Blutkohle“ gegen Putin?

EnBW will im Kraftwerk Altbach statt der russischen Kohle demnächst Kohle vom NATO-Partner Kolumbien verbrennen. Das soll dann Putin treffen. Aber stammt die Kohle aus Kolumbien etwa aus einer Demokratie?

El Cerrejón
El Cerrejón – Foto: Hour.poing – CC BY-SA 3.0

Sie kommt vor allem aus der Mine El Cerrejón, Tochter des Schweizer Konzerns Glencore. Sie ist einer der weltgrößten Steinkohle-Tagebauminen und seit Jahren wegen massiver Umweltverschmutzung und Menschenrechtsverletzungen in der Kritik. Das Bergwerk befindet sich im Gebiet der indigenen Wayuu, deren Lebensgrundlagen durch die Kohleförderung zunehmend zerstört und die zwangsumgesiedelt werden. Nicht umsonst wird auch wegen der vielen tausend Morde durch das Militär von kolumbianischer „Blutkohle“ gesprochen und gefordert, sie nicht nach Deutschland zu importieren.

Auch im Zusammenhang mit dem landesweiten Aufstand „paro nacional“ kämpften die Bergarbeiter gemeinsam mit den Ureinwohnern selbstbewusst um ihre Rechte und gegen die Umweltzerstörung. Letztes Jahr wurde die ganze Belegschaft ausgesperrt.
Im Juni gaben die kolumbianischen Behörden nun grünes Licht dafür, dass der Fluss Bruno umgeleitet werden darf und damit die Mine weiter ausgebeutet werden kann.

Damit hatte die deutsche Regierung aber kein Problem: „Die Zustimmung zur Sprengung des Flussbettes erfolgte noch am selben Tag, an dem Bundeskanzler Olaf Scholz mit dem kolumbianischen Staatspräsidenten Iván Duque telefoniert hatte, um über zusätzliche Kohlemengen als Ersatz für Lieferungen aus Russland zu verhandeln.“ (FR vom 10.6.22)

 

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