Geplante Karstadt-Schließung:
KARSTADT-EIGNER BENKO KASSIERT AB!
Seit Jahren das gleiche Spiel: Für das nunmehr dritte „Schutzschirmverfahren“ fordert der Milliardär und drittreichste Österreicher Rene Benko mit seiner Firma „Signa Holding“ jetzt wiederum staatliche Gelder. 238 Millionen Euro sollen der angeblichen Karstadt-Rettung dienen. Allein seit Anfang 2020 hat Benkos Firma schon 680 Millionen Euro kassiert und trotzdem Filialen geschlossen.
Gegen Rene Benko liefen schon einige Verfahren wegen Steuerhinterziehung und Korruption. 2014 wurde er wegen eines Bestechungsversuchs auf Bewährung verurteilt. Aktuell hat die Staatsanwaltschaft seine Räume wegen vermuteter Politiker-Bestechung durchsucht. So ist das Vertrauen nicht gerade groß, dass Benko tatsächlich das Wohl der „lieben Mitarbeiter“ und der Erhalt der Arbeitsplätze am Herzen liegt.
Eine Vermutung ist, dass es ihm auch in Esslingen nur noch darum geht, eine möglichst hohe Abfindung vom Vermieter BPI rauszuschlagen. Die Stadt hat sich dem Investor zuliebe auf die massive Neubebauung eingelassen und die Karstadt-Schließung in Kauf genommen. Die Bäume auf dem Parkplatz wurden als erstes abgewickelt. Nun soll Karstadt folgen.
Das ist staatsmonopolistischer Kapitalismus live: manchen Konzernchefs reicht es nicht mal aus, dass sie über den Staat als Dienstleister verfügen und Steuergelder abkassieren. Sie kriegen den Hals nicht voll und versuchen es auch noch zusätzlich über kriminelle Machenschaften. Von ihnen ist dann die Existenz von 17400 Beschäftigten abhängig. Und sie können den Städten, die die Kaufhäuser für die Daseinsfürsorge erhalten wollen, ihre Bedingungen diktieren. Grund genug, diese ganze Profitwirtschaft in Frage zu stellen. In einer sozialistischen Gesellschaft könnten wir den Verkauf der Waren in gesellschaftlich sinnvoller Weise organisieren.
Der Gehaltsverzicht der Karstadt-Angestellten hat keinen Arbeitsplatz gerettet und sie nur in die Defensive gedrängt. Mit der vagen Aussicht auf eine eventuelle Übernahme durch den Online-Händler Buero.de werden die Beschäftigten und die Stadt nun hingehalten und sollen bis zuletzt hoffen. Das ist auch eine Methode, um eigenständige Proteste der Beschäftigten zu verhindern. Dagegen braucht es einen entschlossenen gemeinsamen Kampf der Angestellten aller Karstadt-Filialen um jeden Arbeitsplatz und um den Erhalt der Kaufhäuser für die Bevölkerung.