Esslinger FLÜWO-Mieterinitiative: 1216 PROTEST-UNTERSCHRIFTEN GEGEN MIETERHÖHUNGEN

EZ Artikel vom 10.09.
EZ Artikel vom 10.09.: FLÜWO wirklich unbeeindruckt? Das wird sich noch herausstellen!

Mieter der Wohnungsbaugenossenschaft FLÜWO machen es vor: Als Mieter müssen wir keinesfalls zähneknirschend jede unzumutbare Mieterhöhung und Vernachlässigung der Wohnungen hinnehmen! Mit bis zu über 70 Teilnehmern bei ihren Treffen hat die Esslinger Mieterinitiative die Sache selber in die Hand genommen. Das ist zumindest in Esslingen der seit Jahrzehnten breiteste Mieterprotest! 10.000 Flyer wurden gesteckt. Auch aus anderen Städten in Baden-Württemberg trudelten bisher 1216 Unterschriften ausschließlich von empörten FLÜWO-Mietern ein.

Vor allem fordern sie die Rücknahme von Mieterhöhungen bis zu 20%. Dazu eine Welle von schockierenden Berichten über desaströse Zustände in den Wohnungen und über vergebliche Bemühungen der Mieter, die FLÜWO zu nötigen Instandhaltungsarbeiten und Reparaturen zu bewegen.

Nun wurden die Unterschriften in Stuttgart bei einer kleinen Kundgebung übergeben. Deutlich wurde die Defensive des FLÜWO-Vorstandes: Als die Vertreterin einer Stuttgarter Mieterinitiative deutliche Worte fand, trat die ganze Mannschaft der FLÜWO-Chefetage den Rückzug ins Gebäude an. Nun will der Vorstand weiter über die Sache „nachdenken“. Damit diese Gedanken in die richtige Richtung gehen, macht die Esslinger Initiative weiter. Das nächste Treffen ist am 21.10. geplant.

Dabei ist auch eine Diskussion nötig, ob es nicht eine Illusion ist, die FLÜWO zu einer wirklich „sozialen“ Genossenschaft zurück zu drehen. Nicht nur bei der FLÜWO wurde der Genossenschaftsgedanke schon lange bewusst ausgehebelt. Wenn sie rechtlich auch keine hohen Gewinne an Privatpersonen ausschütten darf, ist sie dennoch den „Sachzwängen“ und der Konkurrenz der kapitalistischen Profitwirtschaft unterworfen. Das Profitgesetz wirkt auch bei der FLÜWO, wenn das Geld dann z.B. in Luxussanierungen und hohe Gehälter gesteckt wird, wenn die „Mitsprache“ der Mitglieder immer mehr nur auf dem Papier steht.

Schon Friedrich Engels forderte 1872: „Die Lösung (der Wohnungsnot) aber liegt in der Abschaffung der kapitalistischen Produktionsweise.“ Wir müssen die Auseinandersetzung auch über das Grundübel führen und nach vorne gehen. So regten wir als MLPD in unserem Kundgebungsbeitrag an: Die Diskussion über einen erneuten Anlauf zu einer sozialistischen Gesellschaftsordnung wird doch immer dringender. Welche Kraft und welche oft ungeahnten schöpferischen Talente die „kleinen“ Leute haben, das zeigt sich in diesem selbstorganisierten Mieterprotest. Das gewonnene Selbstbewusstsein ist heute schon ein Erfolg. Das sind beste Voraussetzungen, um auch im Kampf gegen die Mieterhöhungen erfolgreich zu sein.

Sozialwohnungen werden immer weniger

(Wegen eines Software-Fehlers, wurde dieser Beitrag vom 11.09.24 gelöscht und wird nun noch einmal eingestellt. Inzwischen bedankte sich Gabi Conrad, die Sprecherin der Mieterinitiative, in einem Kommentar für diesen Beitrag.)

Zum Beitrag auf der Webseite der Stuttgarter Mieterinitiativen!

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